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Startseite ›Kommunistische Debatte: Antwort an "The Commune"
Im Folgenden dokumentieren wir die Antwort unserer britischen Schwesterorganisation Communist Workers Organisation auf einen Diskussionsbeitrag der Gruppe „The Commune“. Wir halten den Text für interessant und wichtig, weil er auf wesentliche Fragen heutiger kommunistischer Aktivität eingeht und grundlegende Positionen unserer Strömung in kurzer prägnanter Form skizziert.
Wir möchten uns für die Antwort von „The Commune“ auf die Kritik an ihrer Gruppe bedanken, die wir in der Ausgabe 50 unserer Zeitschrift Revolutionary Perspectives veröffentlicht haben. Wir möchten zuerst einmal genauer klarstellen, wer wir sind. „The Commune“ bezieht sich auf uns als die Internationalistische Kommunistische Tendenz (IKT). Dies ist nur zum Teil richtig. Revolutionary Perspectives ist die Zeitschrift der Communist Workers Organisation. Wir sind die britische Sektion der Internationalistischen Kommunistischen Tendenz (früher IBRP) und während wir gemeinsam mit anderen Sektionen der IKT eine praktische und theoretische Arbeit entwickeln, sind wir für unsere Aktivitäten hierzulande selber verantwortlich. Weder die CWO noch die IKT nimmt für sich in Anspruch die revolutionäre Partei zu sein. Allerdings sind wir Teil einer internationalen Tendenz die auf dieses Ziel hinarbeiten will. Die Adresse unserer Website lautet www.leftcom.org (sie kann aber immer noch über die alte Adresse www.ibrp.org aufgerufen werden).
Noch eine historische Anmerkung: Die Ursprünge unserer Tendenz gehen auf den Kampf der Italienischen Linken gegen die Stalinisierung der Dritten Internationale in den 20er Jahren zurück, und nicht auf die Italienische Kommunistische Linke nach dem Zweiten Weltkrieg, wie es von The Commune behauptet wird. (Siehe dazu unserer Broschüre über die Comitati di Intesa.)
Kommen wir auf die Antwort von „The Commune“ auf unseren Artikel zurück. Wir begrüßen Eure Bereitschaft, die Fragen, die in dieser Kritik aufgeworfen wurden, zu diskutieren. Während wir in vielen Punkten mit Euch übereinstimmen können, haben wir jedoch den Eindruck, dass Eure Antwort in weiten Teilen auf einem Unverständnis unserer Positionen basiert. Wir wollen versuchen in die Debatte einzusteigen, indem wir diese detaillierter erläutern.
Organisation: Partei und Klasse
„The Commune“ räumt ein, dass ihre Ambivalenzen in der Parteifrage auf der Feststellung basieren, dass „die Bedeutung dieses Begriffs sehr unklar und Gegenstand verschiedenster Interpretationen ist.“ Die offenkundige Komplexität dieses Problems ist jedoch kein triftiger Grund keine klare Position dazu zu haben. Wir können verstehen, dass Ihr vom Konzept einer zentralistischen Partei abgeschreckt seid, wie es von einer ganzen Reihe trotzkistischer Gruppen vertreten wird, die jede für sich behaupten die revolutionäre Partei zu sein, um sich dann über kleinste Differenzen in immer neue Grüppchen zu spalten. Dies hat nichts mit dem zu tun, was wir unter der Partei verstehen oder was wir meinen, wenn wir für die Notwendigkeit einer zentralisierten Partei argumentieren. Wir begrüßen diese Gelegenheit, um unsere Sichtweise in der Frage der Partei näher zu erläutern. Die CWO sieht die revolutionäre Partei nicht als etwas von der Klasse Losgelöstes an. Sie ist ein notwendiges Werkzeug, das (wie die Sowjets oder Räte) die Arbeiterklasse in die Lage versetzt, den Kapitalismus zu überwinden und eine kommunistische Gesellschaft zu errichten. Die Partei entwickelt nicht den verschärften Klassenkampf, der ein notwendiger Vorläufer jeder revolutionären Situation sein wird. Aber wir halten es für notwendig, dass die Partei bereit und in der Lage ist sich an die Spitze des Kampfes zu stellen. Während sich das Klassenbewusstsein in einer revolutionären oder vorrevolutionären Situation sehr schnell entwickelt, hat die Geschichte gezeigt, dass die Klasse als ganzes nicht spontan kommunistisches Bewusstsein entwickelt. In einer solchen Situation würden Revolutionäre, deren „Geschäft“ es ist, die Geschichte und die vergangenen Erfahrungen des Klassenkampfes aufzuarbeiten, um eine weitergehende Prospektive zu entwickeln, sich aus der Verantwortung stehlen, wenn sie diese Erfahrung nicht in den Kampf und die revolutionären Organe der Arbeiterklasse, wie den Räten einbringen würden. Wir sind der Meinung, dass ohne derartige Aktionen einer Klassenpartei alle Revolten der Arbeiterklasse in den Grenzen des Kapitalismus stecken bleiben. Wir glauben, dass die effektivste Partei eine zentralisierte Partei ist, was jedoch nicht heißt, dass wir für eine monolithische Partei eintreten. Euer Zitat von der AWL (1) zeigt, dass diese (wie wir) für einen demokratischen Zentralismus eintreten, dies dann aber ad absurdum führen, wenn sie behaupten, dass ein Zentralkomitee das Recht habe „festzulegen wie die interne und externe Organisierung der Debatten und Diskussionen stattfindet“. Dies ist keine Zentralisierung sondern ein Rezept für eine Diktatur. Die Normen interner Debatten werden durch die Statuten festgelegt, in die sich keine Leitungsgremium und Exekutivkomitee einzumischen hat. (Sie können nur durch eine Vollversammlung oder Kongress aller Mitglieder beschlossen werden.) Unsere Statuten sehen das Recht auf Bildung von Fraktionen und Tendenzen vor. Die Existenz von Fraktionen und ein ausreichendes Maß lokaler Autonomie sind essentielle Merkmale einer demokratisch strukturierten Arbeiterorganisation.
Was wir brauchen, ist ein Instrument für das gemeinsame Handeln der Arbeiter der ganzen Welt gegen den globalen Klassenfeind. Isoliert und in kleinen Gruppen können wir leicht herausgegriffen und zerschlagen werden. Vereint und organisiert sind wir in der Lage, die historische Aufgabe anzugehen, deren Dringlichkeit uns täglich durch die Widersprüche des Kapitalismus vor Augen geführt wird. Es ist uns bewusst, dass viele auf dem libertären Flügel des Kommunismus mit der gegenwärtigen Situation vieler kleiner Gruppen ganz glücklich sind. Doch wenn es uns letztendlich nicht gelingt zusammenzukommen, wird der Kapitalismus freie Hand haben…
Natürlich besteht das andere Problem auch in der Angst. Die Entwicklung der bolschewistischen Partei von eine kämpferischen Sozialdemokratie hin zu einem revolutionären Instrument der russischen Arbeiterklasse und dann zu einer Herrscherin in einer neuen staatszentrierten Form kapitalistischer Ausbeutung war ein Tragödie, von der wir uns immer noch erholen müssen. Diese Entwicklung wurde jedoch nicht durch etwaige organisatorische Mängel der Parteiform sondern in erster Linie durch das Unvermögen bestimmt, die Revolution auf andere europäische Länder auszuweiten. Es wäre ein schwerer Fehler aus diesen Entwicklungen die Schlussfolgerung zu ziehen, dass eine internationale Partei nicht nur unnötig sondern gar eine Gefahr sei. Für die Gründer unserer Tendenz war die Kernfrage immer, dass die revolutionäre Partei notwendig ist um die Revolution anzuführen, dass sie jedoch niemals Regierung oder Staatsmacht werden darf (wie die Bolschewiki). Sobald die Kapitalisten von den Arbeitern entmachtet sind, stellt sich die Frage des Aufbaus des Sozialismus/Kommunismus als Aufgabe der ganzen Klasse. Keine Avantgarde, so schlau sie auch sein mag, kann dies tun, da eine neue Gesellschaft eine neue Form der direktern Beteiligung aller erfordert. (…) Die Aufgabe der revolutionären Partei besteht darin, den Kampf gegen den weltweiten Kapitalismus anzuführen. Der Aufbau einer neuen Gesellschaft ist jedoch die Angelegenheit der Klasse als Ganzes.
„Nationale Befreiung“
Es freut uns, dass ihr unsere Kritik an Euch akzeptiert, eine gemeinsame Veranstaltung mit den bürgerlichen Nationalisten der LTTE durchgeführt zu haben. Gleichwohl haben wir wahrscheinlich noch einige Differenzen in dieser Frage. In Eurer Antwort an uns schreibt ihr: „Wir sagen deshalb nicht, dass nationale Bewegungen einen grundlegend anti-proletarischen Charakter haben.“ Wir tun dies. Dies liegt jedoch nicht in irgendwelchen „ultralinken Dogmen“ begründet sondern darin, dass alle historischen Beispiele immer wieder deutlich gezeigt haben, dass alle nationalen Bewegungen grundlegend anti-proletarisch sind. Der Nationalstaat war und ist der Rahmen in dem die Bourgeoisie den Kapitalismus im nationalen Rahmen entwickelt, eine nationale Kapitalakkumulation in Gang setzt, und ihre nationalen bürgerlichen Interessen im imperialistischen Kontext projektiert. Es gab im 19. Jahrhundert zweifellos taktische Gründe für das Proletariat nationale Bourgeoisen zu unterstützen, namentlich um die Entwicklung des Proletariats als einer Klasse zu befördern. Dies ist jedoch längst Geschichte. Heute stellt das Proletariat eine internationale Klasse dar, deren Agenda die Errichtung einer kommunistischen Weltgemeinschaft ist. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Kämpfe international und gegen alle nationalen Bourgeoisien geführt werden. Die Geschichte des letzten Jahrhunderts ist voll von Beispielen, die zeigen, dass das Blutvergießen von Sektoren des Proletariats für eine nationale Bourgeoisie immer wieder die ideologischen Waffen hervorgebracht haben, mit denen die siegreiche nationale Bourgeoisie die Unterdrückung und Ausbeutung fortsetzte. Das Beispiel Südafrika ist nur das letzte auf einer sehr langen Liste. Natürlich ist die Unterdrückung von Menschen aufgrund „rassischer“, ethnischer oder nationaler Kriterien ein Ausdruck der Brutalität der Klassengesellschaft, unter der die Arbeiterklasse am meisten zu leiden hat. Aber es gibt keine nationale Lösung für die Befreiung der Arbeiterklasse und wo immer auch Arbeiter nationale Bewegungen unterstützten, führte das immer dazu, dass eine Gruppe von Ausbeutern durch eine andere ersetzt wurde und oft genug wurden die Arbeiter von ihrer eigenen Bourgeoisie hinterher massakriert. Selbst dort, wo es ein nationale Unterdrückung eine ganzen Volkes gibt, wie z.B. im Falle der Palästinenser, ist es offensichtlich, dass die sog. „nationalen Befreiungsbewegungen“ wie Hamas oder Fatah der Arbeiterklasse nichts anzubieten haben. Vielmehr arbeiten sie daran die Klassenkämpfe zu unterdrücken. Der einzige Weg vorwärts besteht darin, dass die Arbeiter ihre Kämpfe gegen alle Ausbeuter richten, seien sie nun Israelis oder Palästinenser, und zu versuchen diese Kämpfe über nationale Grenzen hinweg zu vereinheitlichen. Für die CWO ist die Vorstellung, dass nationale Kämpfe einen proletarischen Inhalt haben könnten eine trauriges Erbe der Leninschen Unterstützung des „nationalen Selbstbestimmungsrechtes“, eine Politik die schon 1917 überholt war und in der Welt des 21. Jahrhunderts keine Relevanz mehr hat.
Gewerkschaften
Es freut uns unsere frühere Bemerkung dahin korrigieren zu können, dass ihr nicht der Meinung seid, die Gewerkschaften in revolutionäre Organisationen umwandeln zu können, und so etwas auch nicht behauptet habt. Wir sehen Eure Bereitschaft die Gewerkschaften zu kritisieren, sind aber davon überzeugt, dass sich Eure Position bezüglich der Gewerkschaften nicht wesentlich von den Trotzkisten auf der einen Seite und der Mehrheit der Anarchisten auf der anderen Seite unterscheidet. Eine kritische Haltung gegenüber der Gewerkschaftsbürokratie versteht sich von selbst und erfordert nicht gerade viel Klassenbewusstsein. Eure Position in der Gewerkschaftsfrage ist mit einigen Widersprüchen behaftet. Ihr sagt, dass die Gewerkschaften Arbeiterorganisationen seien, und gleichzeitig sagt ihr, dass diese „nicht selten gegen die Interessen der Klasse handeln.“ Die Tatsache, dass ihr zwei widersprüchliche Erklärungen abgebt, zeigt den Mangel einer kohärenten Analyse des Charakters der Gewerkschaften. Für „The Commune“ sind die Gewerkschaften Arbeiterorganisationen, weil sie sich „überwiegend aus Arbeitern zusammensetzen.“ Wenn man dieses Kriterium anlegt, kann man dasselbe über die British National Party oder die Katholische Kirche sagen. Die soziale Zusammensetzung einer Organisation bestimmt nicht ihren Klassencharakter und wie Ihr richtig festgestellt habt, agieren die Gewerkschaften oft (wir würden sagen immer) gegen die Arbeiterinteressen. Ihr sagt, dass „die meisten“ Gewerkschaften Arbeiterorganisationen sind, aber Ihr erklärt nicht, warum einige Arbeiterorganisationen sein sollen und andere wiederum nicht. Für eine richtige Einschätzung der Gewerkschaften ist es unerheblich, ob sie nun linke oder rechte Führer haben oder aus Arbeitern oder Angestellten bestehen. Es geht um die Frage, welche Funktion sie im gegenwärtigen Kapitalismus spielen, und diese besteht darin, die Bedingungen des Verkaufs der Ware Arbeitskraft unter immer schlechteren Rahmenbedingungen zu verhandeln.
Politisch sind die Gewerkschaften in allen fortgeschrittenen Ländern in den Staatsapparat integriert und spielen eine aktive Rolle, um die Arbeiter branchenspezifisch oder nach regionalen Kriterien zu spalten. In Eurem Artikel über den absehbaren Ausverkauf des Postarbeiterstreiks kommt Ihr zu dem Schluss:
„Deshalb sollten sie darauf vorbereitet sein, wenn es notwendig ist wilde Streikaktionen aufzunehmen und zu unterstützen, von Dienststelle zu Dienststelle, von einem Landesteil zum nächsten.“
Die Einschätzung des grundlegend reaktionären Charakters der Gewerkschaften in der gegenwärtigen Periode bedeutet nicht, dass die CWO die Gewerkschaften einfach ignoriert oder abstrakte Appelle an die Arbeiter startet die Gewerkschaften zu verlassen wenn keine konkrete Alternative da ist. Inwieweit wir in den Gewerkschaften agieren, ist in erster Linie eine taktische Frage. Natürlich dürfen wir nicht Teil der Gewerkschaftsbürokratie werden, aber da wo es Orte gibt, wo Arbeiter zusammenkommen (meistens auf einer regionalen oder nationalen Ebene) sind wir zur Stelle, um so einen direkten Zutritt zu den Arbeiterversammlungen usw. zu haben. Das Hauptaugenmerk unserer Intervention besteht jedoch darin gegenüber den Arbeitern die Grenzen des gewerkschaftlichen Kampfs herauszustellen und die Alternative aufzuzeigen, den Kampf jenseits der gewerkschaftlichen Zwangsjacke zu entwickeln und zu verbreitern. Wir versuchen Arbeiter außerhalb der Gewerkschaften am Arbeitsplatz, in territorialen oder Fabrikgruppen zu organisieren. Gegenwärtig ist dies in Britannien nur eine Bestrebung aber unseren Genossen in Italien ist es gelungen, eine kleine Anzahl solcher Gruppen zu organisieren, die sich aus unseren Mitgliedern und anderen Arbeiteraktivisten zusammensetzen, die die Rolle der Gewerkschaften an ihrem Arbeitsplatz durchschaut haben. Wir tun dies, weil wir der Meinung sind, dass sich eine kommunistische Präsenz in den Kämpfen nicht ausschließlich durch Propaganda und Theorie bewerkstelligen lässt, sondern dadurch, dass Kommunisten in der Praxis einer weitergehenden Perspektive für die Arbeiterklasse aufzeigen.
Die Linke
„The Commune“ ist der Meinung, dass gemeinsame Aktivitäten mit der bürgerlichen Linken möglich sind wenn dabei die politische Unabhängigkeit und Klarheit nicht geopfert wird.
Wir teilen diese Ansicht nicht. Auch wenn es in diesen Organisationen ehrliche und ernsthafte Aktivsten gibt, dürfen sich Revolutionäre nicht an Aktionen mit Organisationen beteiligen, die den Kapitalismus in welcher Form auch immer verteidigen.
Die SWP (2) mag die erste trotzkistische Organisation gewesen sein, die den staatskapitalistischen Charakter der Sowjetunion begriffen hat, was sie aber nicht davon abhielt staatskapitalistische Maßnahmen im Westen zu propagieren. Der „Sozialismus“ der SWP und anderer trotzkistischer Gruppen unterscheidet sich nicht im Geringsten vom staatskapitalistischen Programm der Labour-Linken (soweit diese noch existiert), die sie zudem auch noch als „Genossen“ ansehen. Gemeinsame Arbeit mit „der Linken“ ist von daher keinesfalls einer taktischen Frage, Wenn dies so wäre, wären wir bereit dies zu tun. Das eigentliche Problem ist, dass die trotzkistische, stalinistische und sozialdemokratische Linke der Arbeiterklasse blutige Niederlagen zugeführt hat und darüber hinaus kein Verständnis des Kommunismus hat. Natürlich diskutieren wir mit ernsthaften aber fehlgeleiteten Mitgliedern dieser Gruppen als Individuen und versuchen sie von unseren Argumenten zu überzeugen. Aber zu versuchen den Charakter dieser Organisationen zu ändern ist ein aussichtsloses und letztendlich korrumpierendes Unterfangen. Versuche auf einer Veranstaltung dieser „Linken“ kommunistische Argumente vorzubringen und zähle dann die Sekunden bis Dir die Diskussionsleitung das Wort abschneidet. Wenn uns „The Commune“ ein Beispiel einer Organisation der bürgerlichen Linken nennen kann, die sich in eine genuine kommunistische Organisation gewandelt hat, würde uns das außerordentlich interessieren.
Arbeiterselbstverwaltung
In dieser Frage haben wir keine großen Differenzen mit Euch. Wir würden nie das Prinzip der Selbstverwaltung innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft als Schritt zum Kommunismus propagieren, auch wenn wir anerkennen, wie Ihr richtigerweise herausgestellt habt, dass selbstverwaltete Betriebe unter bestimmten Bedingungen und lokalen Anforderungen entstehen können. Wir lehnen jedoch die Vorstellung ab, dass unter kapitalistischen Bedingungen Inseln der Selbstverwaltung entstehen können, die einen Schritt zur Überwindung des kapitalistischen Systems darstellen. In den 70er-Jahren war dies eine von vielen Illusionen (Lip, Fisher Bendix etc.), eine Illusion, die von der Labour-Linken gefördert wurde. Der erste Schritt zur Emanzipation besteht in der Zerschlagung des kapitalistischen Staates - als Vorbedingung für die Emanzipation der Arbeiter.
Zusammenfassung
Uns ist die Ausrichtung von „The Commune“ noch nicht ganz klar, und wir vermuten, dass Ihr selber noch nicht wisst, wohin die Reise gehen soll. Dennoch denken wir, dass dieser Dialog vom gegenseitigen Nutzen ist, und auch anderen hilft ihre Sichtweise auf die Dinge besser zu bestimmen. Mitglieder von „The Commune“ sind natürlich auf unseren Veranstaltungen willkommen und wir hoffen auf eine weitere ernsthafte Auseinandersetzung, da wir uns schließlich beide mit der heiklen Aufgabe proletarischer Emanzipation herumschlagen.
PBD (CWO) - 2010-02-04(1) Alliance for Workers' Liberty - eine britische trotzkistische Organisation.
(2) Socialist Workers Party - eine trotzkistische Organisation. Das Pendant in der BRD ist „Links“ ruck bzw „Marx21“.
Sozialismus oder Barbarei #21
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