Inflation, Rentenkürzungen und die Spirale des Krieges: Nur ein massenhafter Kampf kann den Weg in den Abgrund des Kapitalismus aufhalten

Flugblatt, das von unseren GenossInnen von Bilan et Perspectives während der Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich verteilt wurde.

Während seit Monaten die Reallöhne der ProletarierInnen aufgrund der Inflation sinken, nach einer Reform der Arbeitslosenversicherung, die den Zugang zu ihr erheblich einschränkt und die Höhe und Dauer der Zahlungen reduziert, greift die Regierung erneut unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen an, indem sie das Renteneintrittsalter auf 64 Jahre heraufsetzt und die Dauer der Beitragszahlung verlängert. Ihr Ziel ist klar: Die Renten sollen massiv gekürzt werden!

Dieser Angriff erfolgt vor dem Hintergrund einer schweren Wirtschaftskrise, die durch die direkten und indirekten Folgen des Krieges in der Ukraine noch verschärft wird. Infolgedessen versucht die Bourgeoisie überall auf der Welt, das Proletariat noch mehr auszupressen und für die Krise zahlen zu lassen, um ihre Profite zu sichern.

Mit dieser Gegenreform versucht die Bourgeoisie nicht nur Geld einzusparen, sondern auch dem Proletariat einen Schlag zu versetzen, seine Bereitschaft zur Revolte zu brechen und es auf den Zustand des schuftenden Bürgers zu reduzieren, der sich mit den Interessen des nationalen Kapitals identifiziert und bereit ist, sich für diese aufzuopfern.

Genossinnen und Genossen, ProletarierInnen,

Es liegt auf der Hand, warum es zwingend notwendig ist, diesen neuen Angriff abzuwehren, und es ist auch nicht unsere Aufgabe, eine gerechtere Reform vorzuschlagen. Die Ausgeglichenheit der Haushalte des bürgerlichen Staates, die Gesundheit der Unternehmen oder die der Volkswirtschaft ist nicht unsere Sache! Die Zugeständnisse, Rechte oder Vorteile, die im Interesse der ArbeiterInnen errungen werden, werden durch den Kampf, das Kräfteverhältnis zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie bestimmt, die diametral entgegengesetzte Interessen haben. Nichts ist gesichert, solange der Kapitalismus besteht, wird er versuchen, das zurückzunehmen, was er zugestehen musste. Stattdessen sollten wir darüber nachdenken wie wir unseren Kampf organisieren!

Wir können uns nur auf uns selbst verlassen. Die Erfahrungen der vergangenen Kämpfe haben gezeigt, dass von den Gewerkschaftsführungen und ihrer Praxis der Klassenkollaboration nichts zu erwarten ist. Sie sabotieren die Kämpfe, indem sie sie isolieren und harmlose Aktionstage veranstalten, während sie in unserem Namen mit unserem Klassenfeind verhandeln.

Lasst uns ab morgen den Streik wieder aufnehmen. Organisieren wir uns an der Basis, bilden wir Kampfkomitees und entscheiden wir selbst über die Fortsetzung unserer Bewegung.

Organisieren wir Delegationen, um den Kampf auf andere Unternehmen und Bereiche in der Umgebung auszuweiten.

Lasst uns neu zusammenfinden, um Verbindungen herzustellen und die Diskussion voranzutreiben. Machen wir uns klar, dass über diese wichtige Phase des Kampfes hinaus nur eine kommunistische Perspektive das Überleben der Menschheit und des Lebens auf der Erde angesichts des Chaos des Kapitalismus retten kann.

Nur ein massenhafter Kampf, der alle Sektoren vereint, mit den gewerkschaftlichen Praktiken bricht und einzig unsere Klasseninteressen verteidigt, kann die Bourgeoisie zurückdrängen und den Beginn eines offensiven Kampfes gegen den Kapitalismus einleiten.

Bilan et Perspectives (Internationalistische Kommunistische Tendenz)
Tuesday, March 21, 2023