Klassensolidarität für den Sieg im Kampf der LeiharbeiterInnen bei Daewoo Shipbuilding

Die weltweite ArbeiterInnenklasse hat viel zu lange für die Krise eines Systems bezahlt, das nachweislich zum Scheitern verurteilt ist. Um diesem System revolutionären Widerstands entgegensetzen zu können, ist es notwendig, dass Revolutionäre überall die Nachrichten von Kämpfen teilen und diese so weit wie möglich verbreiten. Nach Jahrzehnten der kapitalistischen Umstrukturierung, in denen der Zusammenhalt der ArbeiterInnenklasse untergraben wurde, fühlen sich viele ArbeiterInnen atomisiert und machtlos. Die Kapitalisten wollen, dass das so bleibt, indem sie alle Streiks und Proteste auf der ganzen Welt totschweigen. Dem setzen wir die Botschaft entgegen, dass wir nicht allein sind. Indem wir unsere Erfahrungen teilen, können wir die ersten Schritte zum Aufbau einer internationalen politischen Antwort auf das, was der Kapitalismus bereits auferlegt hat, sowie auf noch schlimmere Bedrohungen, die noch kommen werden, unternehmen. Mit der Wiederveröffentlichung dieses Berichts über die Streiks der LeiharbeiterInnen in den koreanischen Werften von den GenossInnen der Internationalistischen Kommunistischen Perspektive leisten wir einen bescheidenen Beitrag zu diesem Prozess. No War but the Class War! (GIK)

Am 2. Juli fuhren Mitglieder und UnterstützerInnen der Internationalistischen Kommunistischen Perspektive (IKP) nach Geoje, einer Stadt mit großer Schiffbauindustrie. Sie unterstützten und solidarisierten sich mit dem Kampf der LeiharbeiterInnen bei Daewoo Shipbuilding, die seit dem 2. Juni über einen Monat lang gestreikt haben.

Während eines ArbeiterInnenprotests in Geoje an diesem Tag rief ein Arbeiter eines Subunternehmers von Daewoo Shipbuilding, der sich in großer Höhe im Inneren eines Schiffes im Sitzstreik befand, Folgendes:

Uns, den LeiharbeiterInnen im Schiffbau, wurden nicht einmal die grundlegenden Rechte von Beschäftigten zugestanden, obwohl es ein Arbeitsnormengesetz gibt. Ich hoffe, dass mit diesem Kampf Rechte für prekär Beschäftigte nicht nur bei Daewoo Shipbuilding, sondern im ganzen Land durchgesetzt werden... Wir können so nicht mehr leben.

In den letzten sieben Jahren ist die Zahl der WerftarbeiterInnen um mehr als 110.000 zurückgegangen, und während der Krise im Schiffbau 2016 wurden mehr als 76.000 LeiharbeiterInnen entlassen. Neben diesen massiven Entlassungen gab es Lohnkürzungen und Sozialabbau von mehr als 30 %. In jüngster Zeit hat sich die Schiffbauindustrie wieder erholt, aber aufgrund der extrem niedrigen Löhne und der schlechten Arbeitsbedingungen gleicht das Leben der Leiharbeiter einer "lebenden Hölle". Die Forderung der LeiharbeiterInnen von Daewoo Shipbuilding ist die Wiedererlangung der 30 % der Löhne, die seit 2016 gekürzt wurden, und die Unterzeichnung eines Tarifvertrags.

Der Kampf fand statt, weil das miserable Leben der Leiharbeiter weiterging, als die Kapitalisten die LeiharbeiterInnen zwangen, für die Krise in der Schiffbauindustrie im Jahr 2016 zu bezahlen. Da es sich bei diesem Kampf um einen Kampf zur Verbesserung des miserablen Lebens der LeiharbeiterInnen in der Schiffbauindustrie handelt, ist er auch der Kampf aller LeiharbeiterInnen in der Schiffbauindustrie, die sich in der gleichen Situation befinden. Darüber hinaus ist er verbunden mit dem Kampf für das Recht auf Leben für alle ArbeiterInnen angesichts der kapitalistischen Krise und des kriegsbedingten Preisanstiegs und wirtschaftlichen Zusammenbruchs.

Dieser Kampf war der erste Kampf von LeiharbeiterInnen, der eine Werft zum Stillstand brachte und den Stapellauf eines Schiffes blockierte, so dass das Kapital sich aktiv in die Zerschlagung des Streiks einschaltete. Um zu verhindern, dass sich der Streik der Leiharbeiter von Daewoo Shipbuilding auf den Kampf aller LeiharbeiterInnen ausweitet, reagierten die Kapitalisten der Schiffbauindustrie mit gewaltsamer Unterdrückung, falschen Anschuldigungen und Schadensersatzforderungen. Als Reaktion auf diese Kapitalisten erließ die kapitalistische Regierung Koreas Haftbefehle gegen zwei der Streikführer.

Diese ArbeiterInnendemonstration bestätigte die Macht des Streiks von LeiharbeiterInnen und die Notwendigkeit von Solidaritätskämpfen. Natürlich wurden auch die Grenzen der formalen Solidarität und der Gewerkschaftsbürokratie deutlich.

Deshalb müssen wir uns von nun an mehr auf den Kampf hier konzentrieren und alle Kämpfe für das Überlebensrecht der ArbeiterInnen in der Krise in den Kampf gegen das kapitalistische System einbeziehen. Wie auf der Demonstration am vergangenen Wochenende deutlich wurde, brauchen die LeiharbeiterInnen von Daewoo Shipbuilding, die so gut sie können kämpfen, nicht nur umfassende Unterstützung, sondern auch eine Klassensolidarität, die sie verteidigen kann.

Für die Klassensolidarität sind die Klassenkritik an der Gewerkschaft der Stammbelegschaft, die abseits steht und den Kampf der LeiharbeiterInnen sabotiert, und die Solidarität von unten über die Stammbelegschaft hinaus wichtig. Für den Sieg des Kampfes der LeiharbeiterInnen bei Daewoo Shipbuilding, und darüber hinaus für den Sieg aller Leiharbeiter in der Schiffbauindustrie, ist es notwendig, eine unabhängige ArbeiterInnenorganisation, das Streikkomitee der ArbeiterInnen der Schiffbauindustrie, aufzubauen.

Stärkt die Klassensolidarität!

Verbreitet den Kampf von unten!

Baut das Streikkomitee der ArbeiterInnen der Schiffbauindustrie auf!

No War but the Class War!

Lasst uns den Kampf für das Recht zu leben ausweiten und nicht die ArbeiterInnen für die kapitalistische Krise bezahlen lassen!

Die Arbeiter sollten aufhören, Opfer zu bringen und einen Klassenkrieg gegen die Bourgeoisie für ihr Recht zu leben führen!

Internationalistische Kommunistische Perspektive_ (Südkorea)
communistleft.jinbo.net
Friday, July 15, 2022