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Startseite ›Nur die ArbeiterInnenklasse kann die Zerstörung des Planeten aufhalten!
"Selbst eine ganze Gesellschaft, eine Nation, ja alle gleichzeitigen Gesellschaften zusammengenommen, sind nicht Eigentümer der Erde. Sie sind nur ihre Besitzer, ihre Nutznießer, und haben sie (…) den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen.“ (Karl Marx, MEW 25, S. 784)
Menschen können nicht existieren, ohne in Umwelt und Natur einzugreifen. Es ist eine historische Tatsache, dass einige menschliche Gesellschaften ihre eigene Existenzgrundlage zerstörten. Nehmen wir als Beispiel nur die antiken Stadtstaaten Mesopotamiens mit ihren großen Bewässerungsprojekten, die das Wasser der Flüsse Tigris und Euphrat umleiteten. Dies ermöglichte einen starken Bevölkerungszuwachs und die ersten städtischen Gemeinschaften, die jedoch nacheinander zusammenbrachen, als das Wasser salzhaltig wurde und sich der Boden in eine Wüste verwandelte. Es muss enormes menschliches Leid gegeben haben, ganz zu schweigen von den Klassenauseinandersetzungen zwischen den Besitzenden und den Habenichtsen.
Doch die heutige Umweltzerstörung stellt sich ganz anders dar. Erstens findet sie weltweit statt und bedroht die Existenz des Lebens auf dem Planeten Erde. Sie ist auch sehr vielschichtig. Von Wasserverschmutzung bis hin zu Plastikmüllinseln in der Größe von Texas, von vergifteten Flüssen und mit Chemikalien kontaminierten Böden – all dies wird die Lebensqualität und der Lebensraum auf dem Planeten Erde weiter verringern. Auch die globale Erwärmung aufgrund von Kohlenstoffemissionen ist mittlerweile eine unbestreitbare Tatsache (es sei den man ist im Hirn eines Donald Trump gefangen). Ihre Auswirkungen und wahrscheinlichen Folgen sind so gravierend, dass es nicht verwunderlich ist, dass die Klimabewegung radikaler wird und an Dynamik gewinnt. Greta Thunbergs Warnungen an die Mächtigen der Welt (angefangen beim schwedischen Parlament, bis zu den G7 und mittlerweile an die Vereinten Nationen) lösen wie eine Jeanne d'Arc eine breitere Protestbewegung aus. Die Empörung ist spürbar, das Eintreten für die Sache bemerkenswert.
Doch diejenigen, die glauben, dass diese Bewegung alles sei, und „abgehobene Politiker“ dazu gebracht werden könnten, "sofortige transformative Maßnahmen in Richtung einer Gesellschaft zu ergreifen, die uns und den Planeten erhalten kann", wie es in einem Aufruf zu den Klimaprotesten am 20 September hieß, sind auf dem Holzweg. Bisher sind die von Politikern und Regierungen unter dem Eindruck der Bewegung verabschiedeten Klimaziele allenfalls Lippenbekenntnisse mit höchst fragwürdiger Zielsetzung. Die weltweiten Kohlenstoffemissionen sind auf einem historischen Höchststand. Wirkliche "transformative Maßnahmen" zur Rettung des Planten Erde erfordern nicht mehr und nicht weniger als eine revolutionäre Veränderung im Weltmaßstab. Eine Revolution, um den Kapitalismus zu stürzen. Immer mehr Klima-AktivistInnen stimmen dem zu. Aber…
Was bedeutet es den Kapitalismus zu überwinden?
Zunächst müssen wir uns darüber klar werden, was der Kapitalismus ist. In einer Welt, in der die 26 reichsten Menschen so viel besitzen wie die ärmsten 50% [Oxfam-Bericht 2019], ist es einfach, sich darauf zu konzentrieren, „Eliten“ loszuwerden, um eine gerechtere Welt zu schaffen. Die Beschlagnahme des Vermögens eines Bill Gates oder eines Warren Buffett, wird Teil jeder antikapitalistischen Revolution sein, aber das allein ändert noch nichts an einem System, welches solch krasse Ungerechtigkeiten hervorruft. Der Kern des Problems besteht darin, dass im Kapitalismus nicht für die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse produziert wird. Es geht darum Waren zu produzieren, die verkauft werden sollen, damit die Kapitalisten Profit machen. Oder besser gesagt, die Leute, die von den Kapitalisten beschäftigt werden, produzieren Waren. Je mehr Waren produziert und verkauft werden, desto mehr Profit. (Daher alle Marktforschungs- und Werbekampagnen.) Es ist ein Teufelskreis endlosen Wachstums oder genauer gesagt der Akkumulation von Kapital, in dem die Menschen einerseits zu Produktionsinstrumenten und andererseits zu Konsumenten der Produkte werden. Im Kapitalismus ist die Umwelt als Quelle für den Ab- bzw. Raubbau von Rohstoffen und/oder als Barriere die auf der Suche nach Profiten wie etwa eine Giftmülldeponie abgerissen werden muss. Jetzt sprechen sie von "nachhaltigen" Lösungen. Doch was sie damit meinen, ist nur für den Kapitalismus nachhaltig. Selbst CO2-Emissionen wurden in Waren umgewandelt, die an den Finanzmärkten gehandelt werden sollen. Und jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, gibt eine Nachhaltigkeitserklärung ab, um Kunden und Investoren zu beruhigen. Einige Firmen sind sogar so daran interessiert sich ein grünes Image zu geben, dass sie ihre Beschäftigten ermutigten, sich frei zu nehmen, um an den Klimaprotesten teilzunehmen. Egal wie viele Menschen ihren Lebensstil ändern, es gibt keine Möglichkeit, den Kapitalismus durch „bewussteres Konsumieren“ und „verantwortlicheres Verbraucherverhalten“ loszuwerden. Bestenfalls könnte es das Auslaufen einiger traditioneller Co2-Schleudern bewirken, aber zu welchen Kosten? Zunehmende Abhängigkeit von seltenen Mineralien, die von Kindern mit bloßen Händen in Namibia oder Ruanda abgebaut werden? Es ist eine tröstliche Illusion, dass rauchfreie digitale Technologie klimaneutral sei. Im Gegenteil, "digitale Technologien verursachen mittlerweile 4 Prozent der Treibhausgasemissionen, was mehr ist als die Zivilluftfahrt" [theshiftproject.org]. Das Ändern des Lebensstils ist eine Marotte, für diejenigen Verbraucherinnen und Verbraucher, die es sich leisten können, mehr zu zahlen. Dies mag dem „guten Gewissen“ der Mittelschicht förderlich sein, mit der Überwindung des kapitalistischen Produktionssystems, welches auf der Ausbeutung menschlichen Arbeitskraft basiert, hat es jedoch rein gar nichts zu tun.
Nur die ArbeiterInnenklasse kann den Planeten Erde vom Kapitalismus befreien!
Die Überwindung des Kapitalismus ist möglich, wenn sich die Produzentinnen und Produzenten, die weltweite ArbeiterInnenklasse, gegen die Lohnsklaverei erheben und die Produktion gemeinsam organisieren und auf die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse ausrichten. In einer solchen Gesellschaft kann kein Mensch von der Arbeit anderer profitieren, denn "wer was tut", hängt davon ab, wie wir unsere kollektive Arbeitszeit am besten organisieren. Geld wird unnötig sein, und Geschichten über Finanzcrashs, die zu Handelskriegen, menschlichem Elend und blutigen Kriegen führen, werden der Vergangenheit angehören. Nur in einer solchen Welt - einer kommunistischen Welt ohne Staaten und Grenzen - wird der Mensch in der Lage sein, die Schäden, die seiner natürlichen Umgebung zugefügt wurden, wirklich zu bekämpfen. Nur dann können wir die notwendige Zeit und Mühe aufwenden, um Lebensweisen zu entwickeln, ohne die natürliche Lebensgrundlage des Menschen weiter zu zerstören. Egal hinter welcher „demokratischer“ Fassade sie sich auch verstecken, keine Regierung wird Maßnahmen ergreifen, um den Kapitalismus abzuschaffen. Eine neue Welt kann nicht einfach durch Demonstrationen, zivilen Ungehorsam oder andere Aktionen entstehen, um die Vertreter der Kapitalistenklasse dazu zu bringen, gegen ihre eigenen Interessen zu handeln. Gleichzeitig schafft der krisengeschüttelte Kapitalismus selbst die Voraussetzungen für die Aktion der ArbeiterInnenklasse. Jeder, der den Kapitalismus ernsthaft loswerden will, hat keine andere Wahl, als sich den internationalistischen KommunistInnen anzuschließen, und in Schulen, Universitäten, am Arbeitsplatz oder lokalen Communities für das kommunistische Programm zu kämpfen. Denn erst dann wird der Kampf zwischen Besitzenden und Besitzlosen zum Kampf für eine neue Gesellschaft.
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