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Startseite ›Massensterben auf dem Mittelmeer: Die Barbarei des kapitalistischen Profitstrebens
Das Mittelmeer ist zu einem der größten Friedhöfe der Welt geworden. Jedes Jahr versuchen tausende Flüchtlinge die Gewässer zwischen der afrikanischen Küste und Italien zu überwinden. Es ist immer wieder von neuem eine tragische Reise ohne Wiederkehr. Bei der jüngsten Tragödie kamen nach offiziellen Verlautbarungen 900 Schiffbrüchige ums Leben. Sie waren wie Sardinen auf einem Boot zusammengepfercht, das für höchstens 200 Personen ausgelegt war. Einfach nur ein tragisches Unglück wie gerne behauptet wird? Nein! Die rituellen Trauerbekundungen, die zur Schau gestellte „Betroffenheit“, die ganze widerliche Heuchelei können nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies schon seit Jahren geschieht. Für das Sterben gibt es einen einzigen Grund: Das kapitalistische Profitstreben. Es war die geostrategische Erwägung in Zukunft mehr Profite realisieren zu können, die den westlichen Imperialismus ermuntert hat, einige Regime im Mittleren Osten zu Fall zu bringen. Genauso verhält es sich mit der anfänglichen Unterstützung der Mörderbande „Islamischer Staat“ (IS) durch Saudi Arabien und die USA, um so den Einfluss ihrer Rivalen (Iran und Russland) zurückzudrängen. Der IS ist seinen einstigen Sponsoren mittlerweile entglitten und verwüstet im Mittleren Osten ganze Landstriche, von Syrien, dem Irak bis hin nach Libyen.
Aus diesem, und nur aus diesem Grund, fliehen Hunderttausende Menschen vor Kriegen, Zerstörung und Hunger bis zur libyschen Küste, auf der Suche nach einem Leben, das in ihren Ländern nicht mehr möglich ist. Es ist die reine Gier nach Profit, die skrupellose Menschenhändler dazu bewegt, diese verzweifelte Menschen zu Waren zu machen, oftmals ganze Familien auf seeuntüchtige Boote zu zwängen, und jeder Person bis zu 2000 Euro für eine Reise abzuknöpfen, die oftmals auf dem Meeresgrund endet. Aus denjenigen, die es schaffen die Küsten von Sizilien, Kalabrien und Apulien zu erreichen, lässt sich noch leichter Kapital schlagen. Tausende dieser Menschen fallen in die Hände gieriger Unternehmer und Agrarproduzenten, die sie unter sklavenähnlichen Bedingungen eine ganze Saison für zwei oder drei Euro pro Tag schuften lassen, ohne ihnen etwas zu essen oder ein Dach über dem Kopf zu geben. Viele geraten auch in die Fangnetze bestens vernetzter Zuhälterkreise, werden zur Prostitution gezwungen und gnadenlos ausgebeutet. Andere werden in ihrer Verzweiflung Opfer zynischer Organhändler, die sie auf Provisionsbasis ausschlachten, um ihre Spenderorgane lukrativ zu verkaufen.
Es ist pure Profitkalkulation, die die europäischen Staaten zögern lässt angesichts des täglichen Sterbens auf dem Mittelmeer ernsthaft zu intervenieren. Sie wollen schlicht und einfach Kosten sparen. Das markanteste Beispiel ist die europäische Operation „Triton“, die das italienische Programm „Mare Nostrum“ ersetzte. Früher gab Italien 9 Millionen Euro pro Monat aus, heute hält die EU für die sog. „Seenotrettung“ gerade einmal 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Patrouillen wurden zurückgefahren und das Operationsgebiet eingeschränkt.
Die verheerende Krise des Kapitalismus hat Armut, Hunger und Elend weiter verschärft. Für diejenigen, die alles verloren haben, gibt es keine Handlungsspielräume. Für sie ist kein Geld da, oder wird anderweitig investiert. Es gibt nicht den Ansatz eines ernsthaften politischen Willens der Staats- und Regierungschefs, angesichts dieser immensen menschlichen Tragödie einzugreifen. Dieses Wirtschafts- und Gesellschaftssystem orientiert sich einzig an der Kosteneffizienz. Es schielt auf den Profit in den Fabriken, wo die ArbeiterInnen immer weiter ausgepresst werden, um sie dann, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, auf die Straße zu setzen. Es ist der entfesselte Konkurrenzkampf um Öl- und Energieressourcen, der zu immer weiteren Kriegen führt. Ob nun in den Parlamenten des angeblich „zivilisierten Europas“ oder in den Booten der „kriminellen Schleuserbanden“ – überall geht es um den Handel mit und die Ausbeutung von Menschen. Es ist an der Zeit diesem Treiben nicht mehr tatenlos zuzuschauen. Auflehnung, Kritik und praktischer Kampf gegen dieses System ist nicht nur einfach eine moralische Verpflichtung. Die weltweite Überwindung des Kapitalismus erweist sich immer mehr als politische Notwendigkeit.
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