Robert Sutterlütti (1957-2009)

In der Nacht des 7. Dezember 2009 nahm sich Robert Sutterlütti von der Gruppe Proletarische Revolution (früher GIK - Österreich) das Leben. Dies war ein tragischer Schlag für die gesamte internationalistische kommunistische Linke da Robert sein Leben der Verbreitung linkskommunistischer Ideen widmete und in den letzten 25 Jahren mit vielen kommunistischen Gruppen besonders in Osteuropa in Kontakt stand. Er war Mitglied der Kompol-Gruppe die 1983 an der von Battaglia Comnista organiserten Vierten Internationalen Konferenz der Kommunistischen Linken in London teilnehmen wollte. Unglücklicherweise spaltete sich diese Gruppe vor der Konferenz und verschwand von der Bildfläche. Allerdings gelang es Robert Teile dieser Gruppe als GIK wieder zusammenführen. 1980n reiste er durch Großbritannien und besuchte verschiedene Gruppen stellte aber fest, dass er persönlich dem IBRP am nahsten stand. Die GIK richtete 1989 dann eine Fünfte Konferenz in Wien aus, die sich mit den Ereignissen in Osteuropa auseinandersetzte. Nach dieser Konferenz reisten er und ein Genosse der CWO in die DDR um Flugblätter zu verteilen. So in Zwickau, Halle, Dresden, Leipzig und Ostberlin. Sie verteilten auch im Dresdener Stadtzentrum und auf eine Anti-Stasi-Demo in Leipzig. Im Allgemeinen wurden diese Flugblätter vor Fabriken von ein paar Ausnahmen angesehen gut aufgenommen. Enso hielten sie eine öffentliche Veranstaltung mit einer losen Gruppe sozialistischer Oppositioneller in Leipzig ab.

Robert fand auch Leute die Statements des Büro ins Slowenische und Serbokroatische übersetzten. Er wollte diese im Alleingang in Ex-Jugoslawien verteilen konnte aber von unseren genossen davon abgehalten werde, da dies zu gefährlich war. Die GIK schien dann von der Bildfläche zu verschwinden aber Robert führ weiterhin nach Osteuropa. Nach Aussagen d er Genossen der ASR (Allianz Revolutionärer Sozialisten) hatte er einen Anteil daran linkskommunistische Ideen in der ehemaligen Sowjetunion zu verbreiten. Zu dieser Zeit gab ihn unser Genosse Mauro den Spitznamen eines „Bevollmächtigten des IBRP“ Er blieb auch mit deutschen Genossen hier in Berlin in Kontakt und hatte Anteil an der Organ9isation von Treffen die dazu führten dass die GIS deutsche Sektion des IBRP der heutigen ICT wurde. Danach merkte er dass der wichtigste Beitrag den er leisten könne die Revitalisierung der GIK sein könne und er begann in Österreich eine Aktivität zu entwickeln. Er wollte dann dass die GIK Teil des Büros werden sollte. Wir lehnten ihren Beitritt 2004 ab und erklärten ihm dass ihnen die grundlegenden Voraussetzungen fehlten um als reale Gruppe anerkannt zu werden. Sie hatten keine Plattform, keine Publikation und keine wirkliche Praxis. Gleichzeitig war die GIK auch eklektisch. Einige unterstützten unsere Positionen, andere eher die Positionen der Bordigisten - was kein Rezept für Kohärenz ist. Robert begann dieses Thema anzugehen und die GIK änderte ihren Namen in GPR mit einem neuen Grundsatzdokument und begann an Kämpfen in Österreich teilzunehmen. Sie gaben auch ein Magazin heraus welches ihren Eklektizismus wieder spiegelte. In seiner letzten Email an das Büro der IKT äußerte sich Robert sehr unzufrieden darüber.

In dieser Email stellte er klar, dass er keinesfalls aus politischen Gründen demoralisiert sei. Er gab dem System der Psychiatrie die Schuld dafür, dass ihm das Gehirn mit Medikamenten vernebelt wurde und er nicht mehr in der Lage war zu arbeiten und mit Selbstmordgedanken spielte. Er warnte uns davor Medikamente als Heilmittel gegen Depressionen anzusehen und war überzeugt, dass er sich wieder erholt hätte, wenn sie ihm nicht dieses chemische Zeug gegeben hätten. Er schrieb:

Ich will meine Aktivität als Revolutionäre fortsetzen aber ich kann nicht. Ich habe über meine Lebenspläne für die nächsten Jahre nachgedacht (nach Wien umzuziehen um da etwas aufzubauen) aber gleichzeitig wächst meine Unbeweglichkeit, meine Unruhe und meine Konzentrationsschwäche immer mehr. Und je mehr das zunimmt, um so weniger bin ich in der Lage mich zu konzentrieren. Ein Teufelskreis da ich darüber nachdenke was ich für dass Wachstum unserer Gruppe hätte tun können. Besonders in der jetzigen zeit wäre die Aktivität von revolutionären sehr wichtig, weil der Kapitalismus in seien finale Krise schlittert und der Klassenkampf ansteigen wird. Ich sehe dass mehr junge Leute Interesse am revolutionären Marxismus und dem Linkskommunismus in meiner Region haben als zuvor. Ich habe mit einigen von ihnen regelmäßig diskutiert aber ich bin nicht in er Lage das fortzusetzen.“

Die Zustände des Kapitalismus mögen zu seiner Depression geführt haben, aber er stellte klar daraus dass sie nicht aus einem irgendwie gearteten politischen Scheitern herrührten. Im Gegenteil. Seine Botschaft war, dass unsere zeit, die Zeit der revolutionären Arbeiterklasse angebrochen ist. Für uns alle kann es kein besseres Gedenken für diesen entschiedenen und mutigen Genossen geben, als den Kampf für eine kommunistische Gesellschaft, eine Gesellschaft von der er sehnlichst träumte, mit Entschlossenheit weiterzuführen.