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Startseite ›Die zwei Ebenen der libanesischen Krise
Jeden Tag erreichen uns die Nachrichten über die Verwüstungen, die der Kapitalismus in der Krise hervorbringt. Die immer zügellosere Suche nach ausreichend einträglichen Gewinnraten bürdet der Arbeiterklasse einerseits eine immer größere Ausbeutung, Arbeitslosigkeit, Mangel an Arbeitsplatzsicherheit, verallgemeinertes Elend und andererseits immer häufiger den Ausweg in den Krieg auf. Gestern waren es Afghanistan und der Irak, heute ist es der Libanon. Dies erlaubt uns, die Fronten der morgigen imperialistischen Kriege vorherzusagen. Nur der revolutionäre Klassenkampf kann diese Barbarei beenden.
Das interne Szenario
Obwohl er noch nicht offiziell erklärt wurde, befinden sich Israel und der Libanon im Krieg. Bereits jetzt hat der Krieg Hunderte von Toten unter Zivilisten gefordert, mehr als 500.000 Menschen sind auf der Flucht und die humanitäre Situation in der gesamten Region ist alarmierend. Der israelische Miniimperialismus und der amerikanische Megaimperialismus auf der einen Seite und Hezbollah und Hamas auf der anderen haben die Spannungen im mittleren Osten mutwillig wieder entzündet. Mit der erneuten militärischen Besatzung des Gaza-Streifens und der Aggression an der libanesischen Grenze hofft Israel, eine Reihe von strategischen Zielen zu verwirklichen.
- Mit dem Angriff auf den Libanon als Antwort auf die Entführung dreier israelischer Soldaten hat Israel jeder Möglichkeit ein Ende gesetzt, Verhandlungen um die Rückgabe der eingenommenen Gebiete wiederzueröffnen. In der Tat, je mehr der Nahe Osten in Flammen steht, desto eher hält Israel seine Kolonien im Westjordanland auf der Westbank.
- Seit dem erzwungenen Rückzug von Syrien aus dem Libanon ist dieses Land das Hauptziel des israelischen Expansionismus geworden - nicht nur um wie in 1982 eine Sicherheitszone entlang seiner Grenzgebiete zu bilden, sondern auch um eine Art militärisches Protektorat daraus zu machen.
- Diese Aggression hat auch zum Ziel Hamas und Hezbollah, die als Terroristen bezeichnet werden, aus der politischen Szene zu entfernen, obwohl diese rechtmäßig gewählt wurden und in ihren Regierungen präsent sind. Das Ziel ist es Nachbarstaaten zu haben, die, wenn sie schon nicht Verbündete sind, wenigstens von unterwürfigeren oder leichter beherrschbaren Kräften regiert werden.
- Dadurch, dass es Syrien und den Iran wegen Komplizenschaft mit Hamas und Hezbollah als Terroristen definiert, die sie bewaffnen und finanzieren, hat Israel den Vereinigten Staaten den Vorwand gegeben, die libanesische Frage in einen Anlass zu transformieren, um ihre Interessen in dieser Zone zu verteidigen.
Die Hezbollah hat, indem sie die Freilassung der Soldaten verweigerte die militärische Reaktion Israels erzwungen und deshalb den militärischen Druck im Gaza-Streifen und auf die Hamas verringert, was auch die Schwäche der libanesischen Regierung von Fouad Siniora an den Tag brachte, dessen Weg zur Macht durch die Vereinigten Staaten und Israel ermöglicht wurde. Heute stellt die Hezbollah in den Augen der libanesischen Bevölkerung das dar, was die Hamas für die Palästinenser einst darstellte: die einzige Gewalt, die dazu fähig ist, sie gegen US- und israelische Vorherrschaft zu verteidigen.
Das internationale Szenario
Die Schwierigkeiten, auf die man in Afghanistan gestoßen ist, der relative Verlust an Einfluss im Bereich des Kaspischen Meeres, die immer größeren Schwierigkeiten mit der Ölversorgung aus Venezuela und den anderen südamerikanischen Ländern haben die Kontrolle des Persischen Golfes für den amerikanischen Imperialismus noch unerlässlicher gemacht. Aus diesem Grund wurde der Irak eingenommen. Nunmehr sind es der Iran und Syrien - schon seit einiger Zeit im Fadenkreuz - die den Mietern des Weißen Hauses den Schlaf rauben. Vor einigen Jahren wäre der Iran das Objekt einer (schon im Wesentlichen geplanten) unmittelbaren militärischen Intervention gewesen. In der aktuellen Lage ist die US-Regierung gegen ihren Willen gezwungen indirekt zu handeln. Die Verlängerung der Intervention in Afghanistan, der unerwarteten Morast im Irak, das riesige Wachstum der Kriegskosten und der Zahl der Opfer, die Unbeliebtheit von Bush, die geschlossene Opposition von Europa, Russland und China haben eine ungünstige Situation für eine direkte Intervention geschaffen.
Indem man eine direkte Offensive gegen den Iran vorerst verwarf, hat man sich für die verbrannte Erde in der Peripherie entschieden und greift diejenigen an, die man aus unterschiedlichen Gründen als seine nahen Verbündeten betrachtet, hoffend, dass dies einen mehr oder weniger blutigen Regierungswechsel begünstigen könnte, der die US-Gegenwart im strategisch wichtigsten Bereich der Welt weniger problematisch machen würde.
Die libanesische Krise, der Kampf gegen den Terrorismus der Hezbollah mit seiner tatsächlichen oder mutmaßlichen iranischen Unterstützung durch Waffen, Geld oder militärische Logistik - dies alles wurde gut dem angestrebten Ziel angepasst.
Mittlerweile steigt der Preis eines Barrel Öls, und die 80-Dollarschwelle ist nicht weit. Und je mehr die Ölpreise steigen, desto mehr füllen die Ölrenditen die Schatztruhen der Ölkonzerne, was der amerikanische Staat dringend braucht, um in der Lage zu sein, seine hohen Defizite im nationalen und internationalen Kontext zu finanzieren, der sich in den letzten Jahren verändert hat. Die amerikanische Wirtschaft ist die meistverschuldete der Welt (mehr als 35.000 Milliarden US-Dollar), hat ihre Energieunabhängigkeit verloren und ist für 70 % ihres Bedarfs von ausländischem Öl abhängig. Die Zahlungsbilanz ist auf 800 Milliarden Dollar gefallen. Russland, das im selben Zeitraum zum größten Energielieferanten der Welt geworden ist, wenn man die Exporte von Erdöl und von Erdgas dazu nimmt, hat erklärt, den Euro als Zahlungsmittel für Erdöl zu akzeptieren, und nicht nur den Dollar wie in der Vergangenheit. Der Iran, Venezuela und einige afrikanische Erzeuger haben dasselbe getan, was die Aneignungsmechanismen der finanziellen Rendite, die der USA die Preiskontrolle ermöglicht, zunehmend problematischer macht und damit ihre wichtigste Finanzierungsquelle unterhöhlt. Europa hat jetzt seine monetäre Zone stabilisiert, was der Souveränität des Dollars einige Probleme macht. Syrien hat offiziell erklärt, dass es seine monetären Reserven aus Dollars in Euro umwandeln will. China hat bereits solch eine Diversifikation für einige Milliarden Dollars durchgeführt. 2005 hat sogar Saudi-Arabien, der große Verbündete der USA, diese Richtung eingeschlagen, und die Drohung gegenüber dem Dollar steht sogar in den südamerikanischen Ländern auf der Tagesordnung. Auf diese Art könnte die Souveränität des Dollars, einem der wichtigsten Pfeiler des US-Imperialismus, zusammenbrechen.
Wenn man die fortlaufende Stagnation der amerikanischen Wirtschaft dazu nimmt, das Wiedereinsetzen des Falls der Profitrate, die schwache Wettbewerbsfähigkeit der USA auf internationalem Niveau, wird man verstehen wie gefährlich diese Schwächen sind und wie wichtig jede Gelegenheit ist, sie zu umgehen - mit welchen Mitteln und Kosten auch immer.
Deshalb muss die libanesische Krise im Kontext des Mittleren Ostens, wo sie begann und wo sie ihre verheerenden Wirkungen hinterlässt, aber auch auf der internationalen Ebene mit all ihren interimperialistischen Konfrontationen mit ihren weltweiten Dimensionen analysiert werden. Es sind gerade die Schwächung des amerikanischen Imperialismus und die Beschleunigung des Wiedererstarkens alternativer imperialistischer Pole, wobei Europa, Russland und China die Hauptrolle spielen, die die Tendenz der Erweiterung des permanenten imperialistischen Krieges in aus strategischer und ökonomischer Sicht neuralgischen Zonen verstärkt. Überdies ist heute jeder Krieg, sogar wenn er starke lokale Charakteristika hat, wie der Krieg im Libanon, ein Teil der interimperialistischen Konflikte. Die Hezbollah demonstriert es, indem sie ihre internen politischen Ziele (und nicht nur die internen) verfolgt solange sie die Unterstützung des Irans und Syriens hat, die selbst unter dem Schutz Chinas, Russland und sogar Europas stehen, das dank der Konferenz von Rom die Gelegenheit ergriffen hat, sich im "Spiel" um den Mittleren Osten voll einzubringen. Nach Afghanistan, dem Irak und dem Libanon könnte es morgen der Golf von Guinea, Südamerika oder jedes andere Gebiet von strategischem Interesse sein.
Mehr denn je kann der Kapitalismus mit seinen Wirren in der gegenwärtigen historischen Phase nur permanente Kriege, Hunger und wachsendes Elend für die große Mehrheit der Weltbevölkerung schaffen. Aus diesem Grund ist die Rekonstruktion der revolutionären Partei immer notwendiger und dringender. Eine Partei, die dazu fähig ist, die Massen des Proletariats vom Einfluss der bourgeoisen Ideologie - generell und im Kontext des Mittleren Ostens -, von den Verlockungen des Nationalismus, ganz gleich in welcher Form er auftritt: laizistisch, konfessionell, zionistisch oder fundamentalistisch, abzubringen. Eine Partei, die in der Lage ist, an der revolutionären Lösung zu arbeiten, die allein die Barbarei des Kapitalismus in der Krise stoppen kann.
IBRPICT sections
Grundlagen
- Bourgeois revolution
- Competition and monopoly
- Core and peripheral countries
- Crisis
- Decadence
- Democracy and dictatorship
- Exploitation and accumulation
- Factory and territory groups
- Financialization
- Globalization
- Historical materialism
- Imperialism
- Our Intervention
- Party and class
- Proletarian revolution
- Seigniorage
- Social classes
- Socialism and communism
- State
- State capitalism
- War economics
Sachverhalt
- Activities
- Arms
- Automotive industry
- Books, art and culture
- Commerce
- Communications
- Conflicts
- Contracts and wages
- Corporate trends
- Criminal activities
- Disasters
- Discriminations
- Discussions
- Drugs and dependencies
- Economic policies
- Education and youth
- Elections and polls
- Energy, oil and fuels
- Environment and resources
- Financial market
- Food
- Health and social assistance
- Housing
- Information and media
- International relations
- Law
- Migrations
- Pensions and benefits
- Philosophy and religion
- Repression and control
- Science and technics
- Social unrest
- Terrorist outrages
- Transports
- Unemployment and precarity
- Workers' conditions and struggles
Geschichte
- 01. Prehistory
- 02. Ancient History
- 03. Middle Ages
- 04. Modern History
- 1800: Industrial Revolution
- 1900s
- 1910s
- 1911-12: Turko-Italian War for Libya
- 1912: Intransigent Revolutionary Fraction of the PSI
- 1912: Republic of China
- 1913: Fordism (assembly line)
- 1914-18: World War I
- 1917: Russian Revolution
- 1918: Abstentionist Communist Fraction of the PSI
- 1918: German Revolution
- 1919-20: Biennio Rosso in Italy
- 1919-43: Third International
- 1919: Hungarian Revolution
- 1930s
- 1931: Japan occupies Manchuria
- 1933-43: New Deal
- 1933-45: Nazism
- 1934: Long March of Chinese communists
- 1934: Miners' uprising in Asturias
- 1934: Workers' uprising in "Red Vienna"
- 1935-36: Italian Army Invades Ethiopia
- 1936-38: Great Purge
- 1936-39: Spanish Civil War
- 1937: International Bureau of Fractions of the Communist Left
- 1938: Fourth International
- 1940s
- 1960s
- 1980s
- 1979-89: Soviet war in Afghanistan
- 1980-88: Iran-Iraq War
- 1982: First Lebanon War
- 1982: Sabra and Chatila
- 1986: Chernobyl disaster
- 1987-93: First Intifada
- 1989: Fall of the Berlin Wall
- 1979-90: Thatcher Government
- 1980: Strikes in Poland
- 1982: Falklands War
- 1983: Foundation of IBRP
- 1984-85: UK Miners' Strike
- 1987: Perestroika
- 1989: Tiananmen Square Protests
- 1990s
- 1991: Breakup of Yugoslavia
- 1991: Dissolution of Soviet Union
- 1991: First Gulf War
- 1992-95: UN intervention in Somalia
- 1994-96: First Chechen War
- 1994: Genocide in Rwanda
- 1999-2000: Second Chechen War
- 1999: Introduction of euro
- 1999: Kosovo War
- 1999: WTO conference in Seattle
- 1995: NATO Bombing in Bosnia
- 2000s
- 2000: Second intifada
- 2001: September 11 attacks
- 2001: Piqueteros Movement in Argentina
- 2001: War in Afghanistan
- 2001: G8 Summit in Genoa
- 2003: Second Gulf War
- 2004: Asian Tsunami
- 2004: Madrid train bombings
- 2005: Banlieue riots in France
- 2005: Hurricane Katrina
- 2005: London bombings
- 2006: Anti-CPE movement in France
- 2006: Comuna de Oaxaca
- 2006: Second Lebanon War
- 2007: Subprime Crisis
- 2008: Onda movement in Italy
- 2008: War in Georgia
- 2008: Riots in Greece
- 2008: Pomigliano Struggle
- 2008: Global Crisis
- 2008: Automotive Crisis
- 2009: Post-election crisis in Iran
- 2009: Israel-Gaza conflict
- 2020s
- 1920s
- 1921-28: New Economic Policy
- 1921: Communist Party of Italy
- 1921: Kronstadt Rebellion
- 1922-45: Fascism
- 1922-52: Stalin is General Secretary of PCUS
- 1925-27: Canton and Shanghai revolt
- 1925: Comitato d'Intesa
- 1926: General strike in Britain
- 1926: Lyons Congress of PCd’I
- 1927: Vienna revolt
- 1928: First five-year plan
- 1928: Left Fraction of the PCd'I
- 1929: Great Depression
- 1950s
- 1970s
- 1969-80: Anni di piombo in Italy
- 1971: End of the Bretton Woods System
- 1971: Microprocessor
- 1973: Pinochet's military junta in Chile
- 1975: Toyotism (just-in-time)
- 1977-81: International Conferences Convoked by PCInt
- 1977: '77 movement
- 1978: Economic Reforms in China
- 1978: Islamic Revolution in Iran
- 1978: South Lebanon conflict
- 2010s
- 2010: Greek debt crisis
- 2011: War in Libya
- 2011: Indignados and Occupy movements
- 2011: Sovereign debt crisis
- 2011: Tsunami and Nuclear Disaster in Japan
- 2011: Uprising in Maghreb
- 2014: Euromaidan
- 2016: Brexit Referendum
- 2017: Catalan Referendum
- 2019: Maquiladoras Struggle
- 2010: Student Protests in UK and Italy
- 2011: War in Syria
- 2013: Black Lives Matter Movement
- 2014: Military Intervention Against ISIS
- 2015: Refugee Crisis
- 2018: Haft Tappeh Struggle
- 2018: Climate Movement
Menschen
- Amadeo Bordiga
- Anton Pannekoek
- Antonio Gramsci
- Arrigo Cervetto
- Bruno Fortichiari
- Bruno Maffi
- Celso Beltrami
- Davide Casartelli
- Errico Malatesta
- Fabio Damen
- Fausto Atti
- Franco Migliaccio
- Franz Mehring
- Friedrich Engels
- Giorgio Paolucci
- Guido Torricelli
- Heinz Langerhans
- Helmut Wagner
- Henryk Grossmann
- Karl Korsch
- Karl Liebknecht
- Karl Marx
- Leon Trotsky
- Lorenzo Procopio
- Mario Acquaviva
- Mauro jr. Stefanini
- Michail Bakunin
- Onorato Damen
- Ottorino Perrone (Vercesi)
- Paul Mattick
- Rosa Luxemburg
- Vladimir Lenin
Politik
- Anarchism
- Anti-Americanism
- Anti-Globalization Movement
- Antifascism and United Front
- Antiracism
- Armed Struggle
- Autonomism and Workerism
- Base Unionism
- Bordigism
- Communist Left Inspired
- Cooperativism and autogestion
- DeLeonism
- Environmentalism
- Fascism
- Feminism
- German-Dutch Communist Left
- Gramscism
- ICC and French Communist Left
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- Italian Communist Left
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- Liberism
- Luxemburgism
- Maoism
- Marxism
- National Liberation Movements
- Nationalism
- No War But The Class War
- PCInt-ICT
- Pacifism
- Parliamentary Center-Right
- Parliamentary Left and Reformism
- Peasant movement
- Revolutionary Unionism
- Russian Communist Left
- Situationism
- Stalinism
- Statism and Keynesism
- Student Movement
- Titoism
- Trotskyism
- Unionism
Regionen
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