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Startseite ›Brief eines streikenden Ölarbeiters aus dem Iran
Im Folgenden veröffentlichen wir einen kurzen Brief eines streikenden Arbeiters aus Assaluyeh. Er illustriert recht anschaulich wie fortgeschrittene Streikende im Iran heute denken und wie sich ihre Diskussion entwickelt hat und bietet somit einen guten Einblick in das Potential einer sich entwickelnden Bewegung der ArbeiterInnen. So gesehen ist er gewissermaßen ein Fenster in die Zukunft, das aufzeigt, was nicht nur im Iran sondern darüber hinaus geschaffen werden könnte. Die abgehalfterten Theorien, die die Experten der Mittelschicht ständig über den Nahen Osten wiederholen, könnten praktisch widerlegt werden. Ferner könnten alle politischen Manöver derer untergraben werden, die sich in der Region auf einen Krieg vorbereiten. Die Einheit der ArbeiterInnenklasse zu fördern und dabei hervorzuheben, dass die ArbeiterInnen kein Vaterland haben, würde den reaktionären politischen Islam und sein schädliches Sektierertum auslöschen. Dies wäre ein ernsthafter Schritt in Richtung der Bildung internationalistischer Kräfte. All dies sind weder Träumereien noch ein unvermeidliches Ergebnis der Geschichte. Es sind einfach nur Möglichkeiten, die die aktuelle Situation eröffnet. InternationalistInnen scheuen sich nicht, sich dieser Herausforderung zu stellen.
"Seit Beginn unseres Streiks als Projekt- und Vertragsarbeiter sind mehr als 4 Monate vergangen. Unabhängig von den Ergebnissen und Konsequenzen dieses Streiks denke ich darüber nach, was passiert wäre, wenn es keinen Organisationsrat (d. h. den Rat zur Organisation von Protesten von ÖlvertragsarbeiterInnen) gegeben hätte.
Wenn es keinen Organisationsrat gegeben hätte, wäre dieses Jahr alles so gelaufen wie letztes Jahr. Wir würden uns hilflos mit falschen Versprechungen herumschlagen, und die Bosse hätten die Forderungen der ArbeiterInnen ignoriert, ohne Angst haben zu müssen, dass die ArbeiterInnen wieder laut werden.
Aber wir sehen, dass die Bosse in diesem Jahr aufgrund der Existenz des Organisationsrates und seiner Intervention in jedem Moment unserer Kämpfe mit Unterstützung und im Bündnis mit den Sicherheitskräften alles in ihrer Macht Stehende getan haben, um den Streik zu beenden. Doch damit sind sie nicht durchgekommen und mussten einen Rückzieher machen.
Wenn der Organisationsrat nicht gewesen wäre, hätten sie jemanden aus den Wahllisten als Vertreter der Streikenden ausgewählt und ihn mit den üblichen schmutzigen Tricks für uns verantwortlich gemacht. Wir hätten niemals das Abhalten von allgemeinen Massenversammlungen in verschiedenen Städten erlebt, in denen sich die streikenden ArbeiterInnen zu Wort melden und äußern konnten.
Ohne den Organisationsrat wäre unser Protest auf dem gleichen Niveau geblieben wie im letzten Jahr, und wir hätten nicht die große Unterstützung der ArbeiterInnenklasse und Solidaritätserklärungen von Arbeiterinnen und Arbeitern aus der ganzen Welt erlebt.
Wenn wir unseren Organisationsrat nicht eingerichtet hätten, wären in den Anfangstagen des Streiks die Arbeiter, die zur Rückkehr in ihre Städte aufgefordert wurden, von der Streikfront abgezogen worden, sodass wir unsere Forderungen nicht auf höchster Ebene gegen die Bosse hätten durchsetzen können. Wie letztes Jahr hätten sie den Streik sehr bald beendet. Aber mit der Bildung unseres Rates haben wir es geschafft, einen radikaleren Teil der ArbeiterInnen im Rat zu halten und mit rechtzeitigen Erklärungen haben wir es geschafft, die ArbeiterInnen in den meisten Lagern zu halten, so dass wir alle über die Streiksituation und die Haltung der Bosse informiert waren und die Notwendigkeit verstanden überall mit unserem landesweiten Protest Schritt zu halten.
Hätten wir diesen Organisationsrat nicht geschaffen, hätte es keinen Protest gegen die Nichtimpfung der ArbeiterInnen in den Ölzentren gegeben. Aber der Rat gab eine Erklärung heraus, in der er sich mit unseren KollegInnen in Haft Tappeh bezüglich des Todes eines Arbeiters aufgrund von Covid 19 solidarisierte, und forderte, dass alle Arbeiterinnen und Arbeiter geimpft werden.
Durch die klaren Vorgaben des Organisationsrates ist es uns durch koordiniertes Handeln gelungen, erfolgreich an der Reihe der Streikposten teilzunehmen und mit unseren Erklärungen die Diskussion über die Schaffung von allgemeinen Vollversammlungen als unser Entscheidungsgremium und der Wahl echter Vertreter in diesen Versammlungen zu eröffnen. Und mit diesen Massenversammlungen haben wir es geschafft, kollektive Vereinbarungen zu einer unserer Forderungen zu machen und waren damit erfolgreich.
Ohne den Organisationsrat wären wir Arbeiterinnen und Arbeiter dazu verleitet worden, ohne schriftliche Verträge wieder zurück an die Arbeit zu gehen. Sie hätten Spaltkeile zwischen uns treiben können (…), aber auch dieses Problem haben wir überwunden.
Ohne den Organisationsrat wären wir nicht in der Lage gewesen, unsere Forderungen mit anderen Teilen der Gesellschaft zu verbinden und einen einheitlichen Protest für die landesweiten Forderungen der Arbeiterinnen und Arbeiter auf die Beine zu stellen.
Ohne den Organisationsrat hätten wir die qualifizierten und ungelernten Arbeiterinnen und Arbeiter nicht zusammenhalten können, da die Bosse und das Regime ihre Zähne geschärft hatten, um uns zu spalten. Eine der klügsten Maßnahmen des Rates bestand darin, zu fordern, dass kein Arbeiter und keine Arbeiterin weniger als 12 Millionen Toman erhalten sollte. Dadurch haben wir es geschafft alle Sektoren der ÖlarbeiterInnen zu vertreten.
Und schließlich wären ohne den Organisationsrat die beiden Forderungen, gegen die Vertragsarbeitsfirmen und die Abschaffung der Sondergesetze der Wirtschaftszone, kein unmittelbarer Gegenstand unseres Protests geworden. Heute betrachte ich mich als Mitglied dieses Rates und rufe alle meine Kolleginnen und Kollegen auf, mit dem Organisationsrat zusammenzuarbeiten. Dadurch werden wir sowohl unseren Kampf verstärken als auch denen, die unser Wissen in Frage stellen, eine nachdrückliche Antwort geben."
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- 2000: Second intifada
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- 1927: Vienna revolt
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- 1928: Left Fraction of the PCd'I
- 1929: Great Depression
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